TRANSinFORM - eine Recherche...
ist eine performative Reise, die zwischen Tanz, Theater und Film den Weg einer Ex-Frau durch den Dschungel der Männlichkeit beschreibt. Eine fiktiv-reale Heldensaga im Kampf gegen patriarchalische Muster und religiöse Dogmen mit dem Ziel humorvoll das Opfer unzähliger Transgender Menschen verständlich zu machen und ein Beweis zu bringen dass wir noch sehr weit entfernt sind von einer ganzheitlich toleranten Gesellschaft, vor allem mit Blick auf die aktuelle Situation in den Osteuropäischen Ländern wie Polen, Ungarn und Rumänien.
Dieses Projekt ist inspiriert und eine Weiterentwicklung des in 2021 realisierten Recherche Projektes HOLY FREIDAY & The Path of Thorns, welches unterstützt durch DIS-Tanz Solo Stipendium vom Dachverband Tanz und das Corona Sonderstipendium der Senatsverwaltung für Kultur und Europa in einem 6 Monatigen Prozess mit mehreren KünstlerInnen an verschiedenen Orten (u.a. auch im Heizhaus/Uferstudios) realisiert werden konnte. Zu dem Zeitpunkt jedoch waren öffentliche Veranstaltungen untersagt, was dazu führte dass mehr und mehr die Fragestellung auftauchte wieso tanze ich wenn niemand zuschaut, wie tanze ich wenn jemand zuschaut und ist diese Art von Tanz noch Performance wenn es keine ZuschauerInnen gibt oder kann die Idee von ‘art for arts sake’ überhaupt an Performance angewandt werden? Was muss ich tun oder haben um heutzutage als zeitgenössischer Tänzer anerkannt zu werden? Was genau bedeutet Contemporary und ist etwas noch contemporary wenn es sich mit existierenden formate und Formen beschäftigt?
Im vorherigen Prozess entstanden mehrere regelmäßige online Veranstaltungen sowie einige Hauptevents im Mai 2021 in den Uferstudios und im Rahmen des PAF2021 im öffentlcihen Raum und im Haus der Statistik, die auf unterschiedlichen Kanälen gestreamt wurden, und die zu langfristigen Kollaborationen führten. Als Folge-Recherche im Sommer 2021 entstanden im Rahmen einer Residenz am Theater Im Depot, Dortmund, unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ - STEPPING OUT, um zusammen mit dem Videokünstler Mateusz Czuchnowski aus Warsaw und die Choreografinen Yuko Kaseki und Sommer Ulrickson erste Untersuchungen um aus dem erarbeiteten Material eine Tanz Installation aufzubauen die als Live und online Solo Performance funktionieren könnte. Diese Residenz wurde zum Impuls ein neues Projekt zu entwickeln die mir erlaubt in dieser Konstellation weiterzuarbeiten und ein abendfüllendes digitales Tanzstück zu entwickeln, mit Einflüsse aus Film, Theater, Butoh und zeitgenössischen Tanz. Die Ergebnisse dieser Residenz führte ich Zusammen mit dem Anlass des ‘Szene Machen’ festivals in Dortmund, an welchem ich mit einem Prototyp dieses Stückes aufgetreten bin ohne physisch anwesend sein zu können. Diese Situation öffnete eine neue interessante Perspektive und Fragestellung: ist Performance noch Performance wenn es keine TänzerInnen gibt? Was für eine Form nimmt ein Tanzstück an wenn es nur auf einem Bildschirm passiert? Würde ich die gleiche Gescheite anders erzählen wenn ich gezielt das Format Film wählen würde? Reicht es aus mit Ton und Lichtstimmungen den Eindruck einer Live Show zu hinterlassen, damit das Publikum glaubt ich wäre präsent? Angefangen von diesen Fragen, möchte ich nun die Recherche Fortsetzen und einige Modelle/Formate entwickeln sowie Diskussionen mit anderen TänzerInnen ermöglichen um sich dem Thema LIVE Performance vs digitale Videoperformance/Film zu widmen und Experimente ausprobieren durch welche die Notwendigkeit und Relevanz der Anwesenheit der darstellenden Künstlerinnen thematisiert. Gleichzeitig möchte ich die Sammlung von realen Auskünften von LGBTQI* Personen, persönlichen Erfahrungen der Performer*innen mit Trans/Inter-identität, sowie zeitgenössische Erzählungen und Berichte aus anderen Kulturen die als dramaturgische Basis für den gesamten Prozess dienten, weiterentwickeln und neue KollaborateurInnen einladen ihre Geschichten zu teilen. Das gewünschte Format imitiert auf eine Art die Youtube Info Clips über Transgender Berichte die immer wieder zu skurrilen Theaterszenen oder choreographische Interventionen ausufern. Eine verwirrende Erfahrung die als Ziel hat ZuschauerInnen zu sensibilisieren dass wir alle Opfer eines Systems sind welches auf Macht, Dominanz, Unterdrückung, Verurteilung und Selbstpeinigung aufgebaut ist. Die Wiederkehrende rote Linie war von Anfang an und wird weiter untersucht, eine fiktive und übertriebene Referenz zum letzten Weg Jesus, ein Weg im Loop durch 12 Stationen in denen sich Vergangenheit und Zukunft vermischen. Das Resultat dieser Residenz soll eine neue episode ermöglichen aus diesem Solo but Collective Performance Stück ohne Publikum und ohne Künstler. Eine künstlerische Metapher inspiriert durch Samuel Becketts Film ‘He Jo’ trifft auf Franz Kafka’s “Die Verwandlung”, beschreibt die Empfindung und Monolog eines einsamen Mannes, der mit den Geistern und Traumen der Vergangenheit kämpft, der mit Urteil in alle Richtungen wirft nur um zu finden das er selber derjenige ist der sich am meisten verurteilt. Eine Recherche die sich mit der Einsamkeit der Ausgrenzung beschäftigt und ein Licht wirft auf die Geisteskrankheit die Infolge von Diskriminierungs-Trauma zustande kommen kann, basiert sowohl auf meine persönliche Geschichte als auch auf die Erfahrungen der anderen. Das Stigma gegen Psychologische Krankheit wird hier noch einmal verstärkt übertrieben um den Diskurs der Intersektionalen Diskriminierung weiter zu vertiefen. Vor allem wenn Menschen krank werden und an chronische Depression, PTSD oder Angststörung leiden werden sie oft von ihren Mitmenschen alleingelassen. Diese Perspektive soll in Zusammenhang mit der ethnisch- und Gender basierenden Ausgrenzung gestellt werden und verdeutlichen dass wir uns alle mit ähnlichen Traumas identifizieren und ein gemeinsames Leiden beschreiben unabhängig von Gender oder Kultur, möglicherweise sogar anthropomorphisch.
Ob die Themen Gender Identität und Diskriminierung wirklich schon abgeschlossen sind und wie uns patriarchalische Muster und männliche Machtbilder wirklich beeinflussen, soll in diesem neuen Projekt weiter untersucht werden und aus feministischer Sicht gestellt. Eine Mischung zwischen Tanz, Performance und Silent Movie führt zu einem surrealen Ritual der Neugeburt, der Regisseur enthüllt seine wahre Identität als Frau in TRANSformation und beschreibt seine bisherige Erfahrung mit Testosteron Therapie. Der gesamte Prozess wird zusätzlich von zwei Choreografinen unterstützt die verschiedene Tanz Genres praktizieren, und die für mich als Tänzer eine Perspektive von draußen bieten sowie mich herausfordern durch Aufgaben und Scores tiefer in das Konzept Butemporary Dance, welches schon seit 2018 Teil meiner künstlerischen Arbeit ist, auseinanderzusetzen.
Als Künstler habe ich schon immer nach Intermedialität und Mischformen gesucht. In Berlin habe ich mich seit 2011 freiberuflich der Bühne zugewandt, erst als Licht/Video Künstler, dann als Performer und Regisseur, immer auf der Suche nach dem idealen Amalgam von analog-digitalen Mitteln. Seit 2018 entfalte ich meine Visionen als künstlerischer Leiter in performativen Tanz-Experimente mit site-spezifischen Charakter. Der jetzige Ausbruch an online Performances und Tanzworkshops inspiriert mich, erneut die erlernte Filmsprache zu erforschen um Methoden aus der Visuellen Kommunikation und filmischen Dramaturgie in alternative Hybrid-Formate für Tanz Performance einzubauen. Mit TRANSinFORM möchte ich nun diese Untersuchungen gezielt in Richtung einer neuen Solo Produktion umarbeiten und entwickeln, sowie die Ergebnisse aus dem bisherigen Prozess vertieft und kompakt durch neu entdeckte Hybrid Formate präsentieren die eine neue Kunstform für Tanz bieten können, an der Grenze zwischen analog und digital.
Dieses Projekt ist inspiriert und eine Weiterentwicklung des in 2021 realisierten Recherche Projektes HOLY FREIDAY & The Path of Thorns, welches unterstützt durch DIS-Tanz Solo Stipendium vom Dachverband Tanz und das Corona Sonderstipendium der Senatsverwaltung für Kultur und Europa in einem 6 Monatigen Prozess mit mehreren KünstlerInnen an verschiedenen Orten (u.a. auch im Heizhaus/Uferstudios) realisiert werden konnte. Zu dem Zeitpunkt jedoch waren öffentliche Veranstaltungen untersagt, was dazu führte dass mehr und mehr die Fragestellung auftauchte wieso tanze ich wenn niemand zuschaut, wie tanze ich wenn jemand zuschaut und ist diese Art von Tanz noch Performance wenn es keine ZuschauerInnen gibt oder kann die Idee von ‘art for arts sake’ überhaupt an Performance angewandt werden? Was muss ich tun oder haben um heutzutage als zeitgenössischer Tänzer anerkannt zu werden? Was genau bedeutet Contemporary und ist etwas noch contemporary wenn es sich mit existierenden formate und Formen beschäftigt?
Im vorherigen Prozess entstanden mehrere regelmäßige online Veranstaltungen sowie einige Hauptevents im Mai 2021 in den Uferstudios und im Rahmen des PAF2021 im öffentlcihen Raum und im Haus der Statistik, die auf unterschiedlichen Kanälen gestreamt wurden, und die zu langfristigen Kollaborationen führten. Als Folge-Recherche im Sommer 2021 entstanden im Rahmen einer Residenz am Theater Im Depot, Dortmund, unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ - STEPPING OUT, um zusammen mit dem Videokünstler Mateusz Czuchnowski aus Warsaw und die Choreografinen Yuko Kaseki und Sommer Ulrickson erste Untersuchungen um aus dem erarbeiteten Material eine Tanz Installation aufzubauen die als Live und online Solo Performance funktionieren könnte. Diese Residenz wurde zum Impuls ein neues Projekt zu entwickeln die mir erlaubt in dieser Konstellation weiterzuarbeiten und ein abendfüllendes digitales Tanzstück zu entwickeln, mit Einflüsse aus Film, Theater, Butoh und zeitgenössischen Tanz. Die Ergebnisse dieser Residenz führte ich Zusammen mit dem Anlass des ‘Szene Machen’ festivals in Dortmund, an welchem ich mit einem Prototyp dieses Stückes aufgetreten bin ohne physisch anwesend sein zu können. Diese Situation öffnete eine neue interessante Perspektive und Fragestellung: ist Performance noch Performance wenn es keine TänzerInnen gibt? Was für eine Form nimmt ein Tanzstück an wenn es nur auf einem Bildschirm passiert? Würde ich die gleiche Gescheite anders erzählen wenn ich gezielt das Format Film wählen würde? Reicht es aus mit Ton und Lichtstimmungen den Eindruck einer Live Show zu hinterlassen, damit das Publikum glaubt ich wäre präsent? Angefangen von diesen Fragen, möchte ich nun die Recherche Fortsetzen und einige Modelle/Formate entwickeln sowie Diskussionen mit anderen TänzerInnen ermöglichen um sich dem Thema LIVE Performance vs digitale Videoperformance/Film zu widmen und Experimente ausprobieren durch welche die Notwendigkeit und Relevanz der Anwesenheit der darstellenden Künstlerinnen thematisiert. Gleichzeitig möchte ich die Sammlung von realen Auskünften von LGBTQI* Personen, persönlichen Erfahrungen der Performer*innen mit Trans/Inter-identität, sowie zeitgenössische Erzählungen und Berichte aus anderen Kulturen die als dramaturgische Basis für den gesamten Prozess dienten, weiterentwickeln und neue KollaborateurInnen einladen ihre Geschichten zu teilen. Das gewünschte Format imitiert auf eine Art die Youtube Info Clips über Transgender Berichte die immer wieder zu skurrilen Theaterszenen oder choreographische Interventionen ausufern. Eine verwirrende Erfahrung die als Ziel hat ZuschauerInnen zu sensibilisieren dass wir alle Opfer eines Systems sind welches auf Macht, Dominanz, Unterdrückung, Verurteilung und Selbstpeinigung aufgebaut ist. Die Wiederkehrende rote Linie war von Anfang an und wird weiter untersucht, eine fiktive und übertriebene Referenz zum letzten Weg Jesus, ein Weg im Loop durch 12 Stationen in denen sich Vergangenheit und Zukunft vermischen. Das Resultat dieser Residenz soll eine neue episode ermöglichen aus diesem Solo but Collective Performance Stück ohne Publikum und ohne Künstler. Eine künstlerische Metapher inspiriert durch Samuel Becketts Film ‘He Jo’ trifft auf Franz Kafka’s “Die Verwandlung”, beschreibt die Empfindung und Monolog eines einsamen Mannes, der mit den Geistern und Traumen der Vergangenheit kämpft, der mit Urteil in alle Richtungen wirft nur um zu finden das er selber derjenige ist der sich am meisten verurteilt. Eine Recherche die sich mit der Einsamkeit der Ausgrenzung beschäftigt und ein Licht wirft auf die Geisteskrankheit die Infolge von Diskriminierungs-Trauma zustande kommen kann, basiert sowohl auf meine persönliche Geschichte als auch auf die Erfahrungen der anderen. Das Stigma gegen Psychologische Krankheit wird hier noch einmal verstärkt übertrieben um den Diskurs der Intersektionalen Diskriminierung weiter zu vertiefen. Vor allem wenn Menschen krank werden und an chronische Depression, PTSD oder Angststörung leiden werden sie oft von ihren Mitmenschen alleingelassen. Diese Perspektive soll in Zusammenhang mit der ethnisch- und Gender basierenden Ausgrenzung gestellt werden und verdeutlichen dass wir uns alle mit ähnlichen Traumas identifizieren und ein gemeinsames Leiden beschreiben unabhängig von Gender oder Kultur, möglicherweise sogar anthropomorphisch.
Ob die Themen Gender Identität und Diskriminierung wirklich schon abgeschlossen sind und wie uns patriarchalische Muster und männliche Machtbilder wirklich beeinflussen, soll in diesem neuen Projekt weiter untersucht werden und aus feministischer Sicht gestellt. Eine Mischung zwischen Tanz, Performance und Silent Movie führt zu einem surrealen Ritual der Neugeburt, der Regisseur enthüllt seine wahre Identität als Frau in TRANSformation und beschreibt seine bisherige Erfahrung mit Testosteron Therapie. Der gesamte Prozess wird zusätzlich von zwei Choreografinen unterstützt die verschiedene Tanz Genres praktizieren, und die für mich als Tänzer eine Perspektive von draußen bieten sowie mich herausfordern durch Aufgaben und Scores tiefer in das Konzept Butemporary Dance, welches schon seit 2018 Teil meiner künstlerischen Arbeit ist, auseinanderzusetzen.
Als Künstler habe ich schon immer nach Intermedialität und Mischformen gesucht. In Berlin habe ich mich seit 2011 freiberuflich der Bühne zugewandt, erst als Licht/Video Künstler, dann als Performer und Regisseur, immer auf der Suche nach dem idealen Amalgam von analog-digitalen Mitteln. Seit 2018 entfalte ich meine Visionen als künstlerischer Leiter in performativen Tanz-Experimente mit site-spezifischen Charakter. Der jetzige Ausbruch an online Performances und Tanzworkshops inspiriert mich, erneut die erlernte Filmsprache zu erforschen um Methoden aus der Visuellen Kommunikation und filmischen Dramaturgie in alternative Hybrid-Formate für Tanz Performance einzubauen. Mit TRANSinFORM möchte ich nun diese Untersuchungen gezielt in Richtung einer neuen Solo Produktion umarbeiten und entwickeln, sowie die Ergebnisse aus dem bisherigen Prozess vertieft und kompakt durch neu entdeckte Hybrid Formate präsentieren die eine neue Kunstform für Tanz bieten können, an der Grenze zwischen analog und digital.